(11.09.2022, 00:02)Bobobert schrieb: Wahnsinn 
Bist du Wagenpfleger?
Ich nehme den Dampfstrahler und fahr das Bike danach trocken und fertig.
Kann man das alles bei dir machen lassen bzw. was kostet das dann?
Gruß Bobobert
Nein, beruflich betreibe ich das nicht. Das lohnt sich in Deutschland leider nicht wirklich. Im Wesentlichen gibt es dafür zwei Gründe:
1) Bürokratie und relativ hohe Steuern
2) Fahrzeugaufbereitungen sind aufwändig. Will man zum Beispiel sein Auto keramisch versiegeln lassen, muss es gründlich gereinigt werden (20-30 Minuten), geknetet werden (ca 30 Min), poliert werden (man möchte ja schließlich keinen zerkratzten Lack versiegeln; ca 2 -3 h), Keramik auftragen (1-2h).
So kommt man schnell auf 5 -6 h Arbeitszeit. Dazu kommen dann noch die Produktkosten (echte Keramikversiegelungen sind teuer, auch wenn man sie als Gewerbekunde kauft!), Kosten für den Reinigungsplatz und Polier-/Versiegelungsplatz.
Man ist somit schnell bei 1000€. Das ist viel viel Geld, wovon beim Aufbereiter aber auch nicht all zu viel hängen bleibt. Dazu kommt, dass in DE kaum jemand breit ist, so viel Geld auszugeben. Das ist zum Beispiel in den USA anders.
Klar, nur mal eben das Fahrzeug per Hand waschen lassen kostet nicht so viel. Allerdings bringt kaum jemand sein Fahrzeug nur zum Waschen zu einem Aufbereiter.
Viele schrecken vor den Preisen immer zurück. Dabei muss man es sehen, wie es ist. In anderen Handwerken sind Stundensätze um die 100€ (je nach Region) nicht unüblich. Und das hat auch seinen Grund: Es soll sich am Ende für den Gewerbetreibenden auch lohnen, sonst würde man das ja nicht machen. Genau so ist es bei der Fahrzeugaufbereitung auch. Nur sehen viele den Aufwand, welcher hinter einer solchen Aufbereitung steht, nicht. Beim Fliesenleger ist das anders.
Daher kommt - denke ich - die Abneigung, so viel Geld für Aufbereitungen auszugeben.
Ich betreibe das also alles nur nebenbei, quasi als Hobby. Als Haupttätigkeit wäre mir das zu viel Arbeit für zu wenig Geld und auch zu unsicher. Schließlich muss der Rubel rollen ... Neue Motorräder bezahlen sich schließlich auch nicht von alleine
(11.09.2022, 10:15)Soschi schrieb: Vielen Dank für die ausführliche "Anleitung".
Hättest Du eventuell die ein oder andere Produktempfehlung ?
Da kommt es sehr drauf an, was Du machen möchtest.
Willst du was zum Vorreinigen, soll der Vorreiniger eher schonend (um zB Versiegelungen nicht so stark anzugreifen) oder möglichst stark (um einfach möglichst viel Schmutz runter zu holen) sein?
Etwas für die Handwäsche? (die Chemie dafür oder die richtigen "Lappen"/ Waschhandschuh/-pad)
Etwas zum Versiegeln? --> Welche Ansprüche hast Du an die Versiegelung? Soll möglichst viel Glanz erzeugt werden oder geht es dir mehr um einen schnellen Auftrag und gute Hydrophobie (und somit geringere Schmutzanhaftung)?
Wie gesagt: Es ist immer schwierig, Produktempfehlungen zu geben, wenn man die Erwartungen nicht genau kennt.
Es folgt auf jeden Fall noch ein Beitrag, wo ich schreibe, was ich verwende und was
nach meinen Ansprüchen an die Produkte!!! empfehlenswert ist. Das heißt aber nicht, dass jeder diese Produkte braucht oder dass diese Produkte optimal für jedermann sind.
(11.09.2022, 09:30)Frabi63 schrieb: Guten Morgen,
also, ich hab meine R1250R direkt vom Händler zum Aufbereiter gebracht und versiegeln lassen.
Seither brauche ich nur etwas warmes Wasser mit Nischen Spühli dazu.
Mit einem feinen Mikrofasertuch nachreisen und fertig.
Darf ich fragen, was du dafür gezahlt hast? Habe nur Einblick in die gewerbliche Aufbereitung von Autos. Würde mich mal interessieren, was für ein Motorrad so verlangt wird. (Wahrscheinlich war es bei dir nicht ganz so viel, weil ja alles neu war und nicht groß gereinigt oder gar poliert werden musste, oder?)